Fünf-Sterne-Weltreise mit der BB Werthenstein-Schachen

Schachen:


Die BBWS brachte Volkstümliches in Einklang mit mitreissendem Brass-Sound.

«BBWS auf Reisen», so lautete das Thema der drei Jahreskonzerte der Brass Band Werthenstein-Schachen von letzter Woche. Das Publikum in der Mehrzweckhalle hörte ein Kunstwerk von traditionellen, bekannten und internationalen Stücken.

Es gibt verschiedene Wege, wie man ein Konzertprogramm gestalten und umsetzen kann. Es kann eine Abfolge von mehr oder weniger zusammenhängenden Werken, unterbrochen von zwar informativen, aber doch trockenen Ansagen sein; im Idealfall aber entsteht ein Gesamtkunstwerk, in dem Musik, Direktionsstil, Ansage und Atmosphäre im Saal in gelungener Symbiose ineinander aufgehen, so, wie es bei den Konzerten der BBWS der Fall war. Die musikalische Reise führte nach einem Abstecher zur Wolhuser Young Wind Band, die das Konzert am Samstag und Sonntag eröffnete, zuerst einmal in verschiedene Ecken der Schweiz. Mit einer von Tobias Zwyer sehr stimmungsvoll arrangierten Version des «Chupferschmied Anneli» und einem volkstümlichen Potpourri von Talerschwingen, Kuhglocken, Alphorn- und Jodelklängen und schliesslich dem «Langnauer Marsch» wurden die Schweiz und ihr Brauchtum richtiggehend zelebriert. Doch dann ging die Reise erst richtig los: von Schottland mit dem Stück «Highland Cathedral» über die «Baker Street» in London bis zu einem Zwischenstopp beim durch seine kalten Klänge sehr bildhaften «Antarctica». Dieses Stück von Carl Wittrock lag Dirigent Zwyer besonders am Herzen, wird die BBWS es doch am Kantonalen Musikfest in Willisau als Selbstwahlstück spielen. Was diese Expedition wie auch die anderen Stücke aber erst wahrhaftig erlebbar machten, waren zum einen die zahlreichen Bilder, die an die Wand projiziert wurden, zum anderen aber auch die souveräne Reiseleitung von Christoph Bühler, der sich als Urner, Zürcher aber auch als Schotte oder Amerikaner in Szene zu setzen wusste. Als Letzterer begrüsste er die mitgereisten Zuhörer schliesslich in Frank Sinatras «New York», nachdem die BBWS das Fernweh zuvor stilecht mit Udo Jürgens' «Ich war noch niemals in New York» angeheizt hatte. Doch dann hiess es Abschied nehmen von der grossen, weiten Welt. Mit «Vo Lozärn uf Wäggis zue» nahm die vergnügliche Weltreise durch bekannte, beliebte und exotischere Stücke ein stimmiges Ende.

[Text] Denise Seeberger
[Bild] des