Hans im Dienst fürs Vaterland

Schachen: Jahreskonzert der Brass Band Werthenstein-Schachen


Militärische Hoheit zu Besuch - Antrittsverlesen durfte natürlich nicht fehlen.

Einen amüsanten und sehr abwechslungsreichen Konzertabend verbrachten die Besucherinnen und Besucher in der gut besetzten Rümlighalle in Schachen. Die Brass Band Werthenstein-Schachen präsentierte ein unterhaltsames Konzertprogramm.

Nicht nur Brass Band Sound, sondern auch Komik und lustige Einlagen durch die Musikanten begeisterten die Konzertbesucher sehr. Christof Bühler leitete mit seinen Ansagen auflockernd und humorvoll durch das Programm. Die Direktion führte Tobias Zwyer, welcher ebenfalls sehr vielseitige Begabungen unter Beweis stellte. So studierte er nicht nur ein tolles Konzertprogramm ein und dirigierte seine Musikanten - nein er übernahm auch gleich selber einige Rollen für die Einlagen. So setzte er sich als Flötler, Sänger und gar als Handorgelspieler in Szene.
Dabei stand im Zentrum des diesjährigen Jahreskonzertes die Lebensgeschichte von Hans Stirnimann, einer fiktiven Persönlichkeit. Hans ist 66 Jahre alt und steht vor einem frischen Lebensabschnitt, denn mit 66 Jahren fängt ja bekanntlich das Leben erst an. Geboren wurde er 1945, aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Luzernischen. Dazu passte das Stück von Richard Strauss «Also sprach Zarathustra» hervorragend als Einstieg in die Lebensgeschichte von Hans Stirnimann. Später lernte Hans dann seine erste Liebe «Susi» kennen. Dies wurde von den Musikanten mit «La maladie d' amour» wunderschön dargestellt. Nun galt es ernst und der junge Stirnimann tätigte Dienst am Vaterland. Dazu natürlich das passende Stück «Schwyzer Soldaten» von Ernst Lüthold. Nach dem Dienst ging Hans auf die Suche nach seiner grossen Liebe. Diese fand er in der Person von Rösi. Originell dazu führte die Brass Band «Rosamunde» auf.

Bolognese in der Rümlighalle
Nach der Pause wurde der zweite Konzertteil mit einer Bolognese durch die Rümlighalle lanciert. Ein Happyend war bereits in Sicht, denn Hans heiratete sein Rösi, da durfte der Hochzeitsmarsch natürlich nicht fehlen. Mit «Stars and Stripes forever» wurde die Zeit aus den 68er Jahren näher gebracht. Wie es im Eheleben so sein kann, mussten auch Hans und Rösi mit Höhen und Tiefen zurechtkommen. Diese wurden durch das Stück «The Rock» auf eindrückliche Weise dem Publikum aufgezeigt. Denn in einem Hoch entschieden sich die beiden, ihr Glück im Casino Las Vegas zu versuchen und räumten das ganze Spielhaus aus. Da wurde Hans verhaftet und ins Gefängnis nach Alcatraz überführt. Dies weil die Casinoverwaltung glaubte, er habe beim Spiel betrogen.
Alles Lebensabschnitte und -situationen, an die man sich gerne zurückerinnert. Diese Meilensteine jedoch liegen weit in der Vergangenheit, Hans ist nun 66 Jahre und fragt sich, habe ich alles richtig gemacht, würde ich gewisse Dinge anders machen und was sind meine Ziele für die Zukunft?
Hans aber blickt mit einer Prise Humor und einer positiven Einstellung guten Mutes in die Zukunft, denn es gilt: «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an». Mit diesem Schlagerlied endete die Konzertaufführung. Natürlich forderte das begeisterte Publikum durch grossen Applaus fast unermüdlich Zugaben. Die Konzertbesucher kamen danach in den Genuss von zwei weiteren Vorträgen.


Schwungvoll im Einsatz. Dirigent Tobias Zwyer studierte mit den Musikanten ein spannendes Programm ein.

[Text] Ramona Meyer-Stöckli
[Bilder] Tobias Meyer