Fünf Jahre auf gemeinsame Uniform gewartet

Schachen


Pfarreileiterin Claudia Schneider aus Werthenstein weiht die neuen Uniformen mit einem kräftigen Spritzer aus dem Weihwasserkessel ein.

In der gleichen Band mit zwei verschiedenen Uniformen musizieren: Dieses Bild gehört seit gestern der Vergangenheit an.

Mit über 300 Besuchern war die Rümlighalle in Schachen gestern Morgen bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Brass Band Werthenstein-Schachen ihre neue Uniform und die neue Fahne einweihte. Die Musikgesellschaft ist 2007 aus der Fusion zwischen der Musikgesellschaft Werthenstein und dem Musikverein Schachen entstanden.
Musikalisch klappte der Zusammenschluss gut, doch das Musizieren in zwei verschiedenen Uniformen führte dazu, dass man nicht als Einheit wahrgenommen wurde. Auch aus diesem Grund musste für das Mitwirken an Musikfesten stets eine Ausnahmebewilligung beantragt werden.
Ein elfköpfiges Organisationskomitee unter der Leitung von Beat Bucheli schaffte es, die notwendigen Mittel für eine neue Uniform und eine neue Fahne zu beschaffen. So konnte beides gestern Morgen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. An einem Gottesdienst mit Pfarreileiterin Claudia Schneider aus Werthenstein wurden Uniform und Fahne mit einem kräftigen Spritzer aus dem Weihwasserkessel eingesegnet. «Gott sei Dank gibt es euch, denn ohne Musik wäre das Leben trostlos und leer», meinte Claudia Schneider. Zu den Klängen des Fahnenmarsches wurde das neue Banner vom Patenpaar Margrit Erni und Toni Schwingruber erstmals entrollt und vom Publikum mit grossem Applaus begrüsst.

Marschparade mit Freunden
Nach der Reverenz an die beiden alten Fahnen durch Fähnrich Josef Birrer hatte das 40-köpfige Korps unter der Leitung von Tobias Zwyer noch Gelegenheit, den Vormittag mit einigen Weisen zu beschliessen. Vereinspräsident Kurt Zurkirchen wünschte sich, dass die Harmonie auch nach der Vereinigung weiterhin bestehen bleibe.
Immer dunkler werdende Wolken und einige Regengüsse taten der eindrücklichen Marschparade mit den befreundeten Vereinen MG Lenggenwil, MV Ruswil, Ortsmusik Rüediswil, Bergmusik Sigigen, FM Wolhusen, MG Doppleschwand, MG Entlebuch und MG Romoos keinen Abbruch. Begeistert vom Tag zeigte sich auch der Heimweh-Werthensteiner Baschi Schwingruber aus Emmenbrücke: «Vor Jahrzehnten spielte ich in der Musikgesellschaft Flügelhorn, und ich benütze jede Gelegenheit, meine alten Kameraden wieder einmal zu treffen. Besonders gefallen hat mir der Gottesdienst, den die Pfarreileiterin mit viel Humor würzte.»

[Text] Oetterli, Anton. Fünf Jahre auf gemeinsame Uniform gewartet. Neue Luzerner Zeitung, 02.07.2012, S. 23.
[Bild] Remo Naegeli