Eine musikalische Reise durch die Filmgeschichte

Werthenstein: Kraftvolles Konzert der Brass Band Werthenstein-Schachen in der Rümlighalle mit eingängigen Melodien.


Tobias Zwyer dirigierte nicht nur seine Brass Band, sondern auch das Publikum noch gleich mit.

An drei Abenden lud die Brass Band Werthenstein-Schachen zum jährlichen Konzert. Diesmal entführten die Musikanten ihr Publikum in die Welt des Films. Bekannte Filmmelodien brachten Hollywood in die Rümlighalle in Schachen.

Die Konzerte der Brass Band Werthenstein-Schachen sind jedes Jahr ein Ohrenschmaus, denn die Musikerinnen und Musiker beherrschen nicht nur ihre Instrumente perfekt, sondern spielen viele Stücke, die dem Publikum bekannt sind. Heuer waren es vor allem die Filmfreunde, die wohl alle die kraftvollen Kompositionen kannten.

Krieg, Kampf und Liebe
Das Konzert begann mit dem «Midway March» mitten in den Zeiten der japanisch-amerikanischen Kriegswirren des Films «Schlacht um Midway». Nach diesen kriegerischen Klängen stiess die Brass Band in etwas ruhigere Gefilde vor. In den Filmen «Zwei glorreiche Halunken» und «Spiel mir das Lied vom Tod» wird zwar auch geschossen, doch die Grundstimmung ist wesentlich weniger spannungsgeladen.
Insbesondere vom Film «Spiel mir das Lied vom Tod» lässt sich sagen, dass er wohl niemals einen solchen Erfolg gehabt hätte, wenn Ennio Morricones Musik ihn nicht massgeblich geprägt hätte. «Moments for Morricone» vermochte denn auch wie fast kein anderes Stück des Abends die exakt passenden Filmsequenzen im Gehirn zu aktivieren.
Mit Henry Mancinis Stück «Die Dornenvögel» begegnete man den unglücklich Verliebten des gleichnamigen Films, bevor «Crimson Tide» von Hans Zimmer und «Training Montage» von Vincedi Cola die Zuhörer wieder in die kämpferischen Szenen aus «Gladiator» und «Rocky IV» versetzten.

Quer durch Raum und Zeit
Nach der Pause, in welcher es bei der Tombola allerlei feine Sachen zu gewinnen gab, fand sich das Publikum im Weltall wieder. Das heisst, eigentlich ging es nur im Film, aus welchem das gespielte Stück stammte, um die Weiten des Alls. Das Lied selbst entführte eher an die schöne blaue Donau der Zeiten eines Johann Strauss.
Gar nicht lustig, obwohl der Titel «Smile» es vermuten liesse, klang das Lied aus Charlie Chaplins Zukunftsvision «Modere Zeiten» aus dem Jahre 1936. Auch «Simelibärg» von Albert Benz aus dem Schweizer Filmklassiker «Ueli der Knecht» nach den Werken von Jeremias Gotthelf war eher ein trauriges Liebeslied. Da brauchte es anschliessend noch etwas Fetziges, um den Abend zu beschliessen. Bei «I will follow him» tanzte vor dem inneren Auge denn auch Whoopy Goldberg als Schwester Mary Clarence vor ihren Chorsängerinnen auf und ab und liess nicht nur den besungenen Jesus Christus hochleben, sondern vor allem auch die gute Laune.

Zugaben mit Publikum
Selbstverständlich war das Konzert nach diesen offiziellen neun Stücken noch nicht zu Ende. Raymond Lefebre lieferte das erste Stück der Zugaben. Bei seinem Song aus «Der Gendarm von St. Tropez» mit Louis de Funès dirigierte Tausendsassa Tobias Zwyer nicht nur seine Brass Band, sondern auch gleich noch das Publikum, welches mit Stampfen, Klatschen und Gesang begeistert mitmachte.
Im endgültig letzten Lied des Abends hiess es dann Sonnenbrillen aufsetzen, denn John Belushi und Dan Aykroyd als Blues Brothers verabschiedeten die Besucher mit «Everybody».

Ehrungen und Komik
Die Brass Band Werthenstein-Schachen ist eine Musikformation mit vielen Fans und grosser Tradition. Jedes Jahr dürfen wieder einige Mitglieder Jubiläen feiern. 2009 wurden Rudolf Erni für 40 Jahre, Markus Schwingruber für 35, Heidi Bachmann für 30, Markus Stadelmann, Priska Vogel-Hafner (nicht auf der Bühne), Urban Meier und Willy Pörtig für 20 und Fabian Auchli für 10 Jahre Vereinszugehörigkeit von Brass Band-Präsident Kurt Zurkirchen geehrt. Und auch Alfred Egli, der letztes Jahr sein 60. Jubiläum feiern durfte, blies im 61. Jahr immer noch kräftig in sein Instrument.
Für den komischen Part des Abends war Ansager Christof Bühler besorgt. Insbesondere mit seinem Auftritt als Abwart im blauen Arbeitskittel vermochte er zu überzeugen, waren die Einlage und der Witz doch den Szenen eines Emil Steinberger als Theaterangestellter sehr ähnlich.


Ansager Christof Bühler imitierte Emil.

[Text und Bilder] Alexandra von Arx