Mit Blasmusikklängen «Made in Switzerland»

Werthenstein/ Schachen: Die Brass Band Werthenstein-Schachen lud zum zweiten Jahreskonzert in die Rümlighalle Schachen.


Schweizerisches im Mittelpunkt: Die Brass Band Werthenstein-Schachen vermochte mit ihren Klängen alle mitzureissen.

Am 3., 5. und 6. April lud die Brass Band Werthenstein-Schachen zu ihrem zweiten Jahreskonzert. Unter dem Motto «Made in Switzerland» trugen die MusikerInnen bekannte Stücke von (Wahl-) Schweizer Komponisten vor.

Im Zuge des Grossereignisses Euro 08 in der Schweiz und Österreich finden derzeit viele Veranstaltungen statt, die das Schweizerische feiern. Auch die Brass Band Werthenstein-Schachen wollte da nicht hinten anstehen. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches Konzert mit zwei unterschiedlich ausgerichteten Teilen. Die Freude anspruchsvoller Blechblasmusik kamen dabei voll auf ihre Kosten. Die Palette reichte von der anspruchsvollen Komposition mit komplizierten Figuren bis hin zu einer speziellen Version des «Vogellisi von Adelboden».

Schweizer Blechblasmusik
Die Schweizer Blechblasmusikszene war bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf die Werke ausländischer Komponisten angewiesen, doch dann beschäftigten sich immer mehr auch Schweizer Komponisten mit der vielgesichtigen Blasmusik. Mit dem aus Zürich stammenden Hans Heusser und seinem Werk «Feurig Blut» (Marsch) eröffnete die Brass Band schwungvoll den Konzertabend. «Marco Polo» eine Komposition des österreichischen Wahlschweizers Franz Königshofer verlangte dann wesentlich mehr musikalisches Verständnis, bevor es mit dem «Söldnertanz» des Solothurner Komponisten Stephan Jaeggi volksnaher weiterging. «Nachts» verkörperte schliesslich die romantische Seite des Abends. Das Stück stammte aus der Serenade für Blasorchester des St. Gallers Paul Huber. Mit «Red River» des aus Marbach stammenden Albert Benz wurde vor der Pause die Tür zu zugänglicherer Musik aufgestossen. Das Publikum wurde mit dieser Komposition in die weiten Steppen des Wilden Westens entführt. Mal spürte man die Einsamkeit und Weite, mal sah man die Kavallerie vor dem geistigen Auge auftauchen…

Volkstümlicher zweiter Teil
Nach der Pause änderte sich die Grundstimmung radikal. Nicht nur, dass die Musiker und der Dirigent Tobias Zwyer nun nicht mehr in ihren edlen Kleidungen, sondern mit roten Schweizer T-Shirts und Chäppis auftraten, nein, die Musik wurde nun noch schweizerischer und vor allem bekannter. «Meiteli wenn Du witt go tanzä» lautete dementsprechend der Titel des ersten Stücks nach dem Unterbruch. Die Brass Band zeigte dabei, dass sie nicht nur mit den Instrumenten umgehen, sondern auch noch mit guten Stimmen aufwarten kann. Bei «Egl Jester» des Bünder Komponisten Tumasch Dolf glänzte Pascal Erni mit seinem Solo am Es-Horn. Weiter ging es mit dem Hit «Heaven» der Tessiner Rockband Gotthard, bevor mit «Rockin› Oberland», einer fetzigen Version des traditionellen «S›Vogellisi chont vo Adelbode här», der Abend offiziell beschlossen wurde. Selbstverständlich war dies aber noch nicht das musikalische Ende, denn das Publikum forderte die Brass Band zu Zugaben aus – und erhielt auch deren zwei.

Zahlreiche Ehrungen
Obwohl dies erst das zweite Jahreskonzert der (fusionierten) Brass Band Werthenstein-Schachen war, ist die Musikformation viel älter. So war es denn nicht verwunderlich, dass gleich neun Personen für ihre langjährigen Dienste in der Blasmusik geehrt wurden. Die runden und halbrunden Jubeljahre reichten dabei von Roger Birrer mit 15 Jahren bis zu Alfred Egli mit stolzen 60 Jahren Blasmusikzugehörigkeit. Blechblasmusik macht offensichtlich nicht nur Spass, sondern erhält auch jung.
Wer die Brass Band Werthenstein-Schachen mit ihren erfahrenen Musikern selbst live hören möchte, dem bieten sich am 4. Juli im Restaurant Rössli in Schachen sowie am 26. September im Pavillon am Nationalquai Luzern und am 20. Dezember beim Adventskonzert in der Klosterkirche Werthenstein weitere Gelegenheiten.


60 Jahre Musikzugehörigkeit: Alfred Egli durfte sich feiern lassen.

[Text und Bilder] Alexandra von Arx