Mit neuem Gewand und unter einer neuen Fahne
Werthenstein: Festwochenende mit Uniform- und Fahnenweihe der Brass Band Werthenstein-Schachen
Strahlende Musikanten in strahlender Uniform: Die Brass Band Werthenstein-Schachen mit dem Fahnenpatenpaar und den Ehrendamen.
Am Wochenende fand in Schachen Neuuniformierung und Fahnenweihe der Brass Band Werthenstein-Schachen statt. Es war ein fröhliches Fest, das zwei Dörfer einander näher brachte.
2007 hatten der Musikverein Schachen (gegründet 1925) und die Musikgesellschaft Werthenstein (1892) fusioniert. Erste Vorabklärungen für eine gemeinsame Uniform traf man 2009, im Jahr darauf startete die Aktion «Alles neu». Unter OK-Präsident Beat Bucheli begann in verschiedenen Gruppen intensive und aufwendige Arbeit. Am Wochenende konnte nun der Lohn dafür genossen werden: Eine neue Uniform und neue Fahne sowie ein grosses Fest.
Vorgefeiert wurde übrigens bereits zahlreich am Freitag- und am Samstagabend, ausgiebig und ausdauernd – trotz Konkurrenz vom Altstadtfest.
«Gott sei Dank gibt's euch»
Am Sonntag dann eine prall gefüllte Rümlighalle, erwartungsfrohes Publikum – da betraten die Neuuniformierten unter stehendem Applaus die Bühne. Für die meisten gab es den ersten Augenschein des neuen Gewandes: schlicht und stilvoll, schwarze Hose, dezent blauer Kittel mit frisch-gelbem Revers.
Die katholische Theologin Claudia Schneider-Würger führte durch die würdevolle Feier. Sie als Ex-Schachnerin und jetzige Pfarreileiterin in Werthenstein war geradezu prädestiniert dazu. Locker und mit heiterem Unterton tat sie es, würzte mit Zitaten und Anekdoten aus der Welt der Musik. «Gott sei Dank gibt's euch», rief sie den Musikanten zu. Dann segnete sie die Uniformen, mit sinnigen Worten und – mit sichtlicher Freude – reichlich Weihwasser und unternahm an der Gewandung bereits einen ersten Test auf Wasserdurchlässigkeit.
«Schweizer Produkt!»
Zum Höhepunkt der Feier traten das Patenpaar Margrit Erni aus Schachen und Toni Schwingruber aus Werthenstein auf die Bühne und entrollten behutsam die neue Fahne, das bestgehütete Geheimnis der letzten Wochen. Begleitet wurde dieser Akt vom Fahnenmarsch und sich steigerndem Applaus.
«Gemeinsame Leidenschaft und Freude haben die Fusion der beiden Vereine ermöglicht – die Politik könnte sich daran ein Beispiel nehmen.» Fredy Röösli, Gemeindeammann
Ein Komitee war aus verschiedenen Entwürfen zu diesem endgültigen Sujet gekommen: auf hellem Grund ein stilisiertes Musikinstrument und die stilisierten Wappen von Schachen und Werthenstein. «Ein Schweizer Produkt zum Schweizer Preis!» meint der Fahnengötti lakonisch. Präsident Kurt Zurkirchen freute sich einerseits sehr über das neue Kleid «seiner Musik» musste aber andrerseits den erfolgreichen Dirigenten Tobias Zwyer verabschieden: Der erste Auftritt in der neuen Uniform war zugleich sein letzter.
Ein Beispiel für die Politik
Beim Apéro im Freien kamen Offizielle und Gäste miteinander ins Gespräch: Einheimische und Zugezogene, Jung und Alt, Uniformierte und Nichtuniformierte.
Beim festlichen Bankett überbrachte Paul Walpen die Grussbotschaft des Kantonalen Musikverbandes, Gemeindeammann Fredy Röösli diejenige der Gemeinde. Er stellte fest, dass «gemeinsame Leidenschaft und Freude» die Fusion der beiden Vereine ermöglicht habe – die Politik könnte sich daran ein Beispiel nehmen!
OK- und Gemeindepräsident Beat Bucheli dankte mit Nachdruck in alle Richtungen: Den grossen und kleinen Spendern, dem Fahnenpaten-Paar, den Sponsoren und all den unzähligen Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichen, grossartigen Einsatz.
Zur abschliessenden Marschparade durch das Dorf Schachen zeigte sich der Himmel nachsichtig – schliesslich verschönern Musikvereine auch kirchliche Feiern. Ein paar Tropfen fielen trotzdem, die Uniformen wurden zum zweiten Mal auf Wettertauglichkeit geprüft. Fazit: Test bestanden und Fest gelungen.
Gemeindeleiterin Claudia Schneider-Würger segnete die Musikanten in ihren Uniformen – zur Freude aller mit genügend Weihwasser.
In einem beschwingten Marsch durchs Dorf Schachen präsentierte die Brass Band Werthenstein-Schachen ihre neue Uniform.
[Text] Urs Wigger
[Bilder] Ernst Kramer