Ein Konzert in neuer Uniform

Werthenstein: Jahreskonzert der Brass Band Werthenstein-Schachen


Die Brass Band Werthenstein-Schachen unter der neuen Leitung von Dirigent Kurt Egli.

Die Musikantinnen und Musikanten der Brass Band Werthenstein-Schachen konzertierten erstmals in ihrer neuen Uniform. Sie präsentierten ein unterhaltsames Konzertprogramm, das im zweiten Teil ganz der Filmmusik gewidmet war.

Am Samstag und Sonntag eröffnete die Young Wind Band aus Wolhusen das Jahreskonzert der Brass Band Werthenstein-Schachen. Unter der Leitung von Klaus Kleeb ertönte zu Beginn ein lebhafter Marsch, bevor die jungen Musikantinnen und Musikanten zur Filmmusik schritten. Sie präsentierten ein Stück vom bekannten Komponisten Hans Zimmer aus dem Film «Gladiator». Mit dem weiteren Vortrag «Heal the World» von Michael Jackson ernteten die Musikanten der regionalen Musikschule Wolhusen viel Applaus.

Neue Kleider vor Publikum
Anschliessend hiess es Bühne frei für die Brass Band Werthenstein-Schachen. Erstmals führten die Musikantinnen und Musikanten die neue Uniform vor. Zugleich präsentierten sie auch die prachtvolle Fahne. Zusammen mit dem neuen Dirigenten Kurt Egli wurde ein unterhaltsames Konzertprogramm einstudiert. Mit frischem Elan ertönte zu Beginn «Olympic Spirit» von John Williams. Auf musikalische Weise wurde dem Publikum mit dem Stück «Anna Göldin» die Geschichte der armen Dienstmagd aufgezeigt. Mit diesem Stück wird die Brass Band Werthenstein-Schachen im Juni 2013 am Kantonalen Musikfest Graubünden in Chur teilnehmen.
Durch «Euphoria» wurde anschliessend der Sieg von der Schwedin Loreen, am Eurovision Song Contest 2012, in Erinnerung gerufen. Zum Abschluss des ersten Konzertteils erklang der Marsch «Sempre Fidelis», was so viel heisst wie «immer treu».

Der Filmmusik gewidmet
Der zweite Teil des Konzerts wurde ganz der Filmmusik gewidmet. So kam man in den Genuss von «The Flintstones», «Robin Hood» und «Winnetou» sowie «Eye of the Tiger». Natürlich liess sich auch Christof Bühler mit seinen Ansagen wieder einiges einfallen. So verkleidete er sich, passend zum Stück, als Häuptling Winnetou. Er begrüsste die Delegationen in seiner speziellen Indianersprache. Nach dem Vortrag «Eye of the Tiger» forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe. Diese Zugabe wurde erfüllt durch den Gesang von Noelle Egli, begleitet von der Brass Band. Mit «The Rose» sang sie sich in die Herzen der Konzertbesucherinnen und -besucher.
Daraufhin liess das erstaunte Publikum nicht locker und forderte durch tosenden Applaus eine weitere Zugabe. Mit der gesanglichen Verstärkung von Dominik Engel gab Noelle Egli nochmals ein Lied zum Besten, bevor sich die Musikantinnen und Musikanten der Brass Band mit einem traditionellen Marsch verabschiedeten.

Für langjähriges Musizieren geehrt
Sieben Musikanten aus den Reihen der Brass Band Werthenstein-Schachen wurden durch den Präsidenten Kurt Zurkirchen für ihr langjähriges Musizieren geehrt. Es sind dies: Josef Birrer (10 Jahre), Roger Birrer (20 Jahre), Bruno Wermelinger, Fritz Mattmann je (30 Jahre), Toni Zemp (45 Jahre), Albert Duss (50 Jahre) und Alfred Egli (65 Jahre).

«Proben waren mein Ausgang»


CISM-Veteran Alfred Egli, seit 65 Jahren im Verein

Ramona Meyer: Was bewog Sie dazu, vor 65 Jahren der damaligen Musikgesellschaft Werthenstein beizutreten?
Alfred Egli: In erster Linie ging es mir darum, als 17-jähriger Bursche etwas von zu Hause weg zu kommen. Die Musikproben waren für mich von grosser Bedeutung – sie waren mein Ausgang. Natürlich hatte ich aber auch Freude am Musizieren und fing so in der Musikgesellschaft als Trompetenspieler an.

RM: Wechselten Sie von der Trompete auf ein anderes Instrument?
AE: Ja, ich machte genau einmal einen Wechsel, nämlich zum Bariton. Nun spiele ich seit 40 Jahren ersten Bariton und es macht mir immer noch Spass. Ich würde fast sagen, dieses Instrument gehört richtig zu mir.

RM: Haben Sie in den vergangenen 65 Jahren als Musikant jemals an einen Austritt gedacht?
AE: Ja, als ich geheiratet habe. Ich hatte das Gefühl, dass es zeitlich plötzlich nicht mehr reicht, dabei sein zu können. Wie das so ist, man hat dann andere Pläne und fragt sich, ob man alles unter einen Hut bringt. Doch wie man feststellen kann, hatte ich damals auch durch die Heirat weiterhin Zeit zum Musizieren

[Text] Ramona Meyer-Stöckli
[Bild] Tobias Meyer