Nach Afrika, Südamerika und in die USA gereist

Werthenstein: Jahreskonzert der Brass Band Werthenstein-Schachen


Dirigent Kurt Egli führt mit dem Taktstock die Brass Band Werthenstein-Schachen sicher durch das Konzert und um den musikalischen Globus.

In der Rümlighalle Schachen wurde am Donnerstag sowie am Samstag und Sonntag beste Unterhaltung geboten. Die Brass Band Werthenstein-Schachen nahm das Publikum an ihrem Jahreskonzert mit auf eine musikalische Weltreise.

Die vierzigköpfige Brass Band der beiden Werthensteiner Gemeindeteile ist gut unterwegs. Im Konzert zeigte sie Ambitionen für gute konzertante Brass-Band-Musik. Am Kantonalen Musikfest in Sempach will sich das Korps der Jury stellen. Der Ehrgeiz für eine Spitzenklassierung stehe nicht im Vordergrund, war zu vernehmen. Das Korps präsentierte sich aber sehr gut vorbereitet auf das Konzert. Wenn das so bleibt, haben sich die Werthensteiner in Sempach nicht zu verstecken.
Seit etwas mehr als zwei Jahren leitet der Einheimische Kurt Egli die Brass Band. Seine Handschrift ist bereits sicht- und hörbar. Die Musikantinnen und Musikanten folgen seinen Intentionen und sie orientieren sich gut an seinem Taktstock. Die Register überzeugen alle mit einem ausgeglichenen Volumen. Die Einsätze sind präzis und die Stimmung sehr gut. Die dynamischen Ideen des Dirigenten werden gut umgesetzt und verschiedene Rhythmen werden durch aufmerksame Percussionisten schön dargestellt.

Musikalisch auf Weltreise
Christof Bühler führte mit Witz und guten Sachinformationen zu den Kompositionen durch das Programm. Er inszenierte aus dem Konzertprogramm eine Weltreise. Bühne und Saal waren entsprechend dekoriert und die Musikstücke liessen sich gut auf verschiedene Kontinente verteilen.
Majestätisch begann das Korps mit «Fanfare for Rocky» von Bill Conti aus den USA, genauer aus der Hollywood-Ecke. Mit dem Hauptthema aus dem Film «Out of Africa» von John Barry, unter anderem mit Meryl Streep in der Hauptrolle, begab sich das Korps mit einer ruhigen Melodie nach Afrika. Hier galt es, auch die Wüste Sahara musikalisch zu überwinden.
Die Brass Band Werthenstein-Schachen selbst habe auch Reisepläne, sagte der Moderator weiter. Am 7. Juni reise sie ans Kantonale Musikfest nach Sempach. Im Konzertprogramm folgte das festgelegte Selbstwahlstück. Es ist die Geschichte von der schwarzen Witwe, die Bühler biologisch wie auch mythologisch ausführlich und mit Schabernack erklärte. Musikalisch wurde sie nun im Stück «La Viuda Negra» von Carl Wittrock interpretiert. Das vielfältige Stück liegt dem Verein. Er spielte es in gepflegter Tonkultur mit einem furiosen Schluss.
Die beliebte «Pata Pata»-Melodie lockerte dann auf und vor der Pause ging es mit der Melodie aus dem Film «Die Brücke am Kwai» mit dem Colonel- Bogey-Marsch in den Orient.

Feurige Rückreise
«Samba Tequila» von Willi März brachte nach der Pause südamerikanische Rhythmen. «Bui-Doi» aus dem Film «Miss Saigon» erinnerte an ein dunkles Geschichtskapitel und fiel durch nachdenkliche Melodien auf. Als Spielerei mit verschiedenen Faxen interpretierte der Dirigent mit seinem Korps «Mr Lear’s Carnival», bekannt als «Mein Hut, der hat drei Ecken».
«Up in the Sky» von 77 Bombay Street führte dann wieder zum Landeplatz Schweiz und hier zur schmissigen «Leckerfassel Polka».
Aus dem Herzen folgte der Applaus des dankbaren Publikums, was der Verein mit zwei beherzten Märschen als Zugaben erwiderte.
Maria Gadola erwies sich als Präsidentin in ihrer Dankesrede als versiert. Sie stellte vier verdienstvolle Musikanten als Jubilare in den Mittelpunkt. Alfred Egli wurde für 67 Jahre geehrt, Ruedi Schütz für 45 Jahre, Walter Burri für 35 Jahre und Pirmin Fuchs für 20 Jahre. Auch drückte die Präsidentin die grosse Zufriedenheit des Vereins mit ihrem Dirigenten aus.


Die Präsidentin ehrt die Jubilare (von links): Alfred Egli (67 Jahre aktiv); Maria Cadola, Präsidentin; Ruedi Schütz (45); Walter Burri (35); Pirmin Fuchs (20).

[Quelle] Vogel, Xaver. Nach Afrika, Südamerika und in die USA gereist. Entlebucher Anzeiger, 21.04.2015, S. 14.